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Haben Sie E Probleme?
Der Aufbau und die Wirkungsweise der guten alten Bosch D-Jetronic ist eigentlich halb so wild. Hier ein kleiner Einblick:


Funktion der D-Jetronic Einspritzanlage beim Admiral und Diplomat B:

Wie üblich, ist es auch bei der Funktion der D-Jetronic das Ziel, zum Lauf des Motors, ein optimal brennbares Kraftstoff- Luftgemisch zum richtigen Zeitpunkt und in der gewünschten Menge in den Brennraum des Zylinders zu befördern.

Die nötige Luft (besser gesagt: der brennbare Sauerstoff in der Luft), angesogen durch die jeweilige Kolbenbewegung und bemessen durch die Stellung der Drosselklappe, gelangt zum Verbrennen in den Brennraum. Die Bewegung der Drosselklappe ist gleichbedeutend 'Gas geben' mittels Pedal. Durch den Luftfilter nimmt sie ihren Weg, vorbei an verschiedenen Messfühlern, über das Saugrohr, parallel zu allen 6 Zylindern. Gleichzeitig wird eine entsprechende errechnete Kraftstoffmenge, fein zerstäubt, durch das Öffnen der Einspritzventile vor dem Einlassventil abgelagert.

Die elektrische Kraftstoffpumpe vor dem Tank im Heck sorgt für den Einspritzdruck. Die Pumpe fördert den Sprit über den Benzinfilter (Treibstofffeinfilter) direkt an die Einspritzventile. Die Fördermenge der Pumpe ist so ausgelegt, dass unter allen Betriebsbedingungen ein Kraftstoffüberschuss herrscht. Der einstellbare Druckregler leitet die Kraftstoffmenge, die bei dem Druck von über 2 atü (= 2 bar) ansteht, über die Rücklaufleitung zurück in den Tank. Der Diplomat hat in der Rücklaufleitung keinen Membrandämpfer, der Schwingungen im Drucksystem ausgleicht.

Das elektronische Steuergerät im Handschufach ‚errechnet‘, wann und wie lange die Einspritzventile öffnen müssen.

Apropos Regelkreis:
Hierfür werden natürlich eine Anzahl von Motordaten (Regelgrößen) benötigt. Die wichtigste Information stammt vom
Druckfühler, der ebenfalls als Namensgeber der E-Anlage fungiert.

Er ist am Saugrohr über einen kurzen Luftschlauch angeschlossen und besteht aus zwei hintereinander liegenden Unterdruckdosen in einem Aluminiumgehäuse. Ja nach Unterdruck im Saugrohr verschieben sie einen Anker, der zwischen zwei elektrischen Spulen liegt. Von der Primärspule wird gemäß der Ankerposition die Spannung auf die Sekundärspule induziert, d.h. die Spannungsänderung in der Sekundärspule steht in Abhängigkeit der Ankerposition, gleichbedeutend des Unterdrucks im Saugrohr. Der Saugrohrunterdruck ist vom Lastzustand des Motors abhängig, der durch Betätigung der Drosselklappe vom Fahrer beeinflußt wird. Das Steuergerät verarbeitet die elektrische Informationen der Spannungen des Fühlers und gibt entsprechende Öffunungsimpulse an die Einspritzventile weiter.

Daraus ergibt sich für den Lastwechsel beim Motorlauf folgender Regel-Zusammenhang:
Motor läuft > Druck im Saugrohr konstant. Betätigung des Gaspedals, Drosselklappe öffnet > Luftdruck fällt im Saugrohr > Druckfühler gibt Info an Steuergerät > Steuergerät gibt längere Impulse an die E-Ventile, Einspritzmenge erhöht sich > Drehzahl erhöht sich, bis Ansaugdruck wieder konstant bleibt bzw. Luftmenge, Unterdruck und Einspritzmenge der Drehzahl entspricht.

Dadurch, dass der Druckfühler den Absolutdruck mißt, ergibt sich keine Höhenkorrektur bei Fahrten im Gebirge.

Damit steht über den Öffnungszeitraum die Einspritzmenge fest.

Den richtigen Einpritzzeitpunkt melden die Auslöse- oder Einschubkontakte im Zündverteiler. Letztere Bezeichnung, weil sie als Einheit unten in den Verteiler eingeschoben werden. Sie geben auch die Auskunft über die Motordrehzahl.

Nummer 3 mim Kreise der Regelgrößen die zum Steuergerät gelangt, stammt vom Drosselklappenschalter. Über das Gasgestänge wird bekanntermaßen die Drosselklappe betätigt. Die Position und Bewegung der Drosselklappe wird über den Drosselklappenschalter erkannt, der direkt an der Klappe auf der Welle sitzt, gegenüber des Gestängeanschlusses. Hier läßt sich auch am günstigsten bei Motortestaktionen durch Drücken auf das Gestänge Gasgeben, ohne dass man sich die Finger klemmt bzw. sich über den kompletten Motor Richtung Stirnwand strecken muß (beim Zurückbeugen meistens Kopfnuß vom Hauben-Fanghaken!), aber wem sage ich das!

Der Schalter hat verschieden Aufgaben: Er ermöglicht unter anderem die Schubabschaltung, die wesentlich am niedrigen Verbrauch im Vergleicht zur Vergaserfraktion beteiligt ist. Wenn der Wagen im Schiebebetrieb rollt und kein Gas gegeben wird, erkennt das Steuergerät über den Schalter, dass die Drosselklappe im Nullstellung ist und setzt die Kraftstoffeinspritzung bei der Motordrehzahl über 1800 U/min aus. Erst bei der Drehzahl unter 1200 U/min setzt die Einspritzung wieder ein, um den Leerlauf zu garantieren.

Beim Lastwechsel während des Gasgebens ist nicht nur die kontinuierliche Erhöhung der Einspritzmenge wie oben beschrieben notwendig, sondern eine Gemischanreicherung trägt zur optimalen Verbrennung bei. Diese wird dadurch ausgelöst, dass im Drosselklappenschalter ein Kontakt über eine kammförmige Bahn schleift und die dadurch entstehenden Impulse das Steuergerät veranlassen, die Anreicherung durch längeres Öffnen der Ventile in höhere Einspritzmengen umsetzt.

Der Schleppschalter ist nur während der Öffnungsbewegung geschlossen. Nur dann wird das Gemisch durch die Impulse über die Kontaktbahn angereichert.

Nach den Regelgrößen folgen nun die Korrektursysteme in der D-Jetronic:

Der kalte Motor unterliegt physikalisch erhöhten Reibungsverlusten, welches beim Kaltstart einen recht unwilligen Lauf des Aggregats zur Folge hat. Wegen der Materialveränderung durch Ausdehnen bei Wärme sind alle beweglichen Innereien so ausgelegt, dass sie die korrekte Form erst im warmen Zustand annehmen.

Der kalte Motor wird vom Steuergerät durch den Temperaturfühler im Kühlkreislauf erkannt. Zur Warmlaufphase wird gleichzeitig die Temperatur im Saugrohr durch einen zweiten Temperaturfühler gemessen. Schließlich schaltet noch ein Termozeitschalter beim Kaltstart das Elektrostartventil, welches durch Öffnen hinter der Drosselklappe zusätzlich Sprit in die Ansaugstrecke einspritzt.

Die erhöhte Spritmenge braucht zum Verbrennen natürlich auch eine erhöhte Luftmenge. In einem Luftkanal, vorbei an der Drosselklappe, sitzt der Zusatzluftschieber, der im kalten Zustand geöffnet ist und eine bestimmte, (zusätzliche) Luftmenge durchläßt. Mit steigender Temperatur wird die Luft reduziert, bis er bei 70°C komplett geschlossen ist. Somit erklärt sich durch die erhöhte Spritmenge vom Elektrostartventil und der Zusatzluft die notwendige, erhöhte Drehzahl beim Warmlaufen.

Im Leerlauf saugen die Kolben ihre benötigte Luft durch einen weiteren Bypass vorbei an der Drosselklappe an. Diese Luftmenge wird über eine Einstellschraube geregelt, die, und nur die, für die Leerlaufeinstellung benutzt wird!

Der CO-Anteil im Abgas wird über ein Potentiometer am Steuergerät eingestellt.

 

DAS WARS EIGENTLICH AUCH SCHON.

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